Dienstag, 20. Juli 2010

Aus für Ebay-Schnäppchenjäger?

Ich gebe zu: Ich bin stinksauer, enttäuscht und eigentlich einfach nur beleidigt. Momentan frage ich mich nur noch: Bin ich eigentlich der Einzige, der so von eBay bzw. den Ebay-Verkäufern enttäuscht ist?

Nee, es geht nicht um die Remaster. Ich stöbere in letzter Zeit viel in der Ebay-Vinyl-Ecke herum und habe da jetzt einige Schnäppchen geschlagen. Aber: Bei den großen Knallern gibt's gerade zum zweitenmal echten Stress.

Worum geht's?

Es geht um komplette Sammlunge. Mit Hilfe meines Bietprogramms habe ich bereits mehrere Sammlungen für sehr wenig Geld ersteigert. Die ersten zwei kamen auch heil und sicher bei mir an. Einmal waren es Klassikboxen mit insgesamt rund 150 LPs, die ich für 6, 50 Euro ersteigert hatte - plus ca. 10 Euro Versandkosten. Ein anderes Mal ging es um 190 gemischte LPs, ebenfalls vorwiegend Klassik, für die ich für sagenhaft 2,50 Euro den Zuschlag bekommen hatte. Auch da ging alles glatt über die BNühne. Aber seitdem...

Einmal hatte ich rund 60 LPs für einen Euro ersteigert und bekam gleich nach erfolgreichem Zuschlag die Nachricht:
"... Ich möchte nicht lange um den "heißen Brei" herumreden und gleich zur Sache kommen. Leider kann ich Ihnen die LP-Sammlung unter gar keinen Umständen zu diesem Preis verkaufen. Es tut mir wirklich sehr leid und ich kann Ihre Enttäuschung nachvollziehen. Da Sie das Geld bereits überwiesen haben, werde ich es Ihnen umgehend zurückerstatten. Entschuldigen Sie bitte die Unannehmlichkeiten. Mit freundlichen Grüßen, ..."

Hallo???

Auf Nachfragen und Vorschläge hat mir der Verkäufer nicht mehr geantwortet. Letztlich wurde daraus ein "Ebay-Fall", der Verkäufer weigerte sich beharrlich und alles was übrig blieb war eine schlechte Bewertung für diesen Spielverderber und ein frustrierter Käufer, der sich völlig umsonst gefreut hatte. Und der, ich hoffe, dass könnt Ihr verstehen, keine Lust hatte, wegen ein paar alter Schallplatten vor Gericht zu gehen.

Nun aber passiert das anscheinend gleich nochmal. Wieder hat außer mir niemand geboten, es gab keinen Mindestpreis und ich habe für einen Euro den Zuschlag auf eine Kiste mit 100 LPs bekommen. Der Verkäufer rührt sich diesmal überhaupt nicht, reagiert auf keine Nachfrage (die Versandkosten waren nicht angegeben) und ignoriert sämtliche Bemühungen meinerseits.

Ich meine, ich kann ja verstehen, dass die Leute gefrustet sind, wenn jemand die Auktion gewinnt und nur ein schäbiger Euro dabei herauskommt. Aber das ist doch nun mal Ebay, oder? Und genau diesen Verkäufer-Gau kann man doch leicht verhindern...? Oder?

Ich bin jedenfalls total enttäuscht und bekomme das Gefühl, dass die Ebay-Schnäppchenjagd immer öfter völlig umsonst ist.

Meint,
Rugglesby

Sonntag, 18. Juli 2010

eBay: Die Chinesen sind's - sind's die Chinesen?

Das muss ein komischer Moment sein: Da packt man die Revolver-CD der jüngst für wenig Geld ersteigerten Stereo-Remaster-Box aus, legt den Silberling ein, studiert die Hülle und muss feststellen, dass der Schlagzeuger dieser famosen Band gar nicht Ringo Starr hieß, sondern: Ringo Start...

Nun, die Asiaten hatten es noch nie so mit den westlichen Namen. Und bevor jemand fragt: Ob wenigstens der Sound stimmt, kann ich nicht sagen. Aber ich schätze mal, die Musik wurde von MP3s kopiert.

Kurz: Die zur Zeit sowohl bei eBay, als auch bei einigen Amazon-Händlern angebotenen Remaster-Boxen sind schäbige Counterfeits, Fälschungen, bei denen nicht nur die Namen falsch buchstabiert wurden.

Wie beim unteren Bild ersichtlich, handelt es sich in Wirklichkeit nicht um Remaster, sondern um: Remoster.

Das gut gemeinte Fazit des Rugglesby Chronicle: Finger weg!

Mittwoch, 14. Juli 2010

Die eBay-Remaster: Da waren's nur noch ...?

Also doch?!

Einer der Großanbieter in Sachen Stereo-Box ist spurlos aus eBay-Land verschwunden. Sämtliche eingestellten Artikel natürlich auch. Ich frage mich natürlich: Was ist da hinter den Kulissen passiert? Wer hat bezahlt? Haben sie den Typen erwischt? Hat irgendjemand eine Billig-Box erhalten?

Der zweite Großanbieter - hennig.james - ist noch dabei - und hat nach wie vor keine einzige Bewertung erhalten. Angeblich kommt er ja aus Neumünster. Persönliche Treffen sind ja trotzdem nicht erwünscht.

Ich kann nur vom Kauf bzw. der Ersteigerung abraten. Höchstwahrscheinlich ist das Geld anschließend futsch.

Ärgerlich.

Dienstag, 13. Juli 2010

Weiße Flecken auf der musikalischen Landkarte

Bei Led Zeppelin weiß ich noch, wie es passiert ist: Als ich endlich wissen wollte, was die für Musik machen, spielte mir mein Bruder "Presence" vor bzw. drückte mir das Album (mit dem merkwürdigen schwarzen Obelisk) in die Hand . Und diese E-Gitarren-Kakophonie fand ich so anstrengend und nervig, dass ich mir die Band für die nächsten zwanzig Jahre vom Leibe hielt. Was für ein fataler Fehler. Bei Crosby, Stills and Nash war es anders. Aus irgendeinem Grunde hörte die niemand in meinem Bekanntenkreis. Als ich mir dann vor Jahren die CSN-Box kaufte, vielleicht, weil ich sie so schön fand?, kam ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Wie toll war das denn?

Aber gerade heute tröste ich mich damit, dass es anderen Musikfreunden anscheinlich ähnlich geht. Und höre die neue CD von Teenage Fanclub. Für mich und viele Andere wahrscheinlich ein weißer Fleck auf der musikalischen Landkarte. Und in der Warteschlange lauern schon die längst untergegangenen Boo Radleys, die auch keiner hören wollte.

Solche Bands gab es immer, wird es immer geben. Bands, die eine tolle Platte nach der anderen produzieren, aber sie einfach nicht an den Mann kriegen. Wie schade. Welche kennt Ihr, die sonst niemand kennt?

Montag, 12. Juli 2010

Die Stereo-Remaster: jetzt zuschlagen?

Bei eBay tauchen mehr und mehr private Anbieter auf (wenn sie denn wirklich privat sind...), die die Stereo-Remaster-Box anbieten. Die meisten davon werden tatsächlich für 1 Euro reingestellt und gehen so für 60-90 Euro weg. Faszinierend. Gerade für mich, der sich bisher nur als stolzer Besitzer der Mono-Box outen kann.

Allerdings: Der erste Anbieter präsentiert sich bisher gänzlich ohne Bewertung. Und da soll man ja bekanntlich vorsichtig sein. Der zweite Anbieter hat immerhin rund 150 positive Feedbacks.

Die Frage, die sich mir natürlich stellt: Wie kommen die Leutchen an so viele Stereo-Remaster-Boxen, dass sie die für 1,- bei eBay einstellen können? Fallen die irgendwo vom Laster? Hat eine(r) von Euch so ein Teil geschossen? Ist es ein Fake? Ist es ein Vogel? Ist es Superman?

Badenius rätselt.

Wie sonst auch.

Dylan und die große Hitze

Was für ein Wetter! Alleine der Sonne wegen habe ich mich heute entschlossen, mit dem Wagen zur Arbeit zu fahren: Zugluft! Und als akustischer Leckerbissen lief die neue CD von Dirk Darmstaedter: "Dirk sings Dylan". Dazu folgt in Kürze eine ausführlichere Besprechung.

Ansonsten war das Wochenende ein voller Erfolg. Nach einer stundenlangen (und extrem schweißtreibenden...) Putzaktion fand am Samstag die erste Besichtigung unserer Wohnung in Winsen statt. Und weder die Interessenten noch unsere Vermieter (die ich zum erstenmal seit drei Jahren sah) hatten etwas auszusetzen. Am Sonntag waren wir dann bei den jetzigen Mietern unserer neuen Wohnung in Lüneburg. Nicht nur, dass die total nett sind, wir haben uns auch problemlos auf die "Übergabemodalitäten" verständigt, was bleiben kann, was nicht, etc. pp. Prima. Jetzt will ich umziehen. Sofort. Basta.

Sonntag, 11. Juli 2010

The ReBeatles Project: „Get Back!“ – Keine Zeitreise funktioniert ohne richtigen Treibstoff

(AB) Beatles-Enthusiasten kennen das vielleicht: Da hat man ein Konzert einer Coverband besucht, kommt anschließend am Merchandising-Stand vorbei, schaut interessiert, entscheidet sich aber letztlich gegen den Erwerb einer CD der Band. Wozu sollte man sich nah am Original orientierte Songs anhören, wenn man jederzeit das unschlagbare Original auflegen könnte? Aus diesem Blickwinkel betrachtet hat „Get Back!“, das aktuelle Album des ReBeatles Project seine Daseinsberechtigung, denn: Es ist mehr als ein bloßes Nachspielen von bekannten Beatles-Kompositionen.

Der Pressetext lockt mit der Aussage, dass das ReBeatles Project „die großen Popsongs der letzten Jahre im Stile der Sixties und ihrer größten Band“ interpretiert und damit „den Pop wieder zu seinen Ursprüngen“ zurückführt. Das hört sich erst einmal gut an, doch beim Blick auf die Titel stellt man sich unweigerlich die Frage,  ob man da wirklich die Glanzlichter der moderneren Popmusik versammelt hat. Eine krude Mischung von Pink, Winehouse und Gaga (das soll natürlich ziehen), über die Thompson Twins (wer war das noch gleich?) bis hin zum immerhin 29 Jahre alten „Happy Birthday“ von Stevie Wonder. „Get Back!“ wartet allein mit satten fünf Titeln aus den Achtziger Jahren auf. Von „Popsongs der letzten Jahre“ kann also nur sehr eingeschränkt die Rede sein.

Die musikalische Umsetzung fiel leider recht einseitig aus. Es überwiegen Flair und Sound der ersten Beatles-Alben, der unbekümmerte, fröhliche Beat der ersten Hälfte der Sechziger. Selbst die beiden aus dem Spätwerk der Band entliehenen Songs erklingen im Beat-Gewand: Stevie Wonders „Happy Birthday“ bekam origineller Weise den musikalischen Stempel des „White Album“-Rockers „Birthday“ aufgedrückt, während die furiose Robbie Williams-Nummer „Let Me Entertain You“ mit „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“ gekreuzt wurde. Beide Interpretationen erklingen weder rockig noch furios, sondern bleiben erschreckend zahm und damit hinter den Erwartungen zurück.
Das ReBeatles-Project bediente sich ausgiebig im Rezeptbuch der frühen Beatles: Hier ein paar „Ooohs“ und „Aaahs“, der beliebte Dialog zwischen Lead- und Harmoniegesang (vgl. „Help!“ oder „Can’t Buy Me Love“ etc.), ein paar klassische Ringo-Fills hier, ein paar klassische George-Licks da – fertig ist der Coverkuchen. Dabei sind die Anleihen im Beatles-Katalog nicht immer offensichtlich und geben ein ums andere Mal Anlass zum Rätseln – was durchaus Spaß macht.

Gehen wir die Songs durch: Nur sehr leichte, teilweise nur angedeutete Zitate enthalten Christina Aguileras „Beautiful“ („Run For Your Life“/“Help!“), Amy Winhouses „Rehab“ („One After 909“), Culture Clubs „Do You Really Want To Hurt Me“ („It Won’t Be Long“/“I Want To Hold Your Hand“), Lady Gagas „Poker Face“ („Michelle“), Ian Broudies & Baddiel & Skinners „Three Lions“ („All My Loving“) und schließlich U2s Klassiker „One“ („Norwegian Wood“), der in dieser Interpretation auch leichte Sitar-Begleitung erhielt. „One“ ist eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen (vermutlich) „Paul“-Darsteller Martin Schurig den Leadgesang übernimmt. Dabei kann er leider nicht verhehlen, dass er kein „native speaker“ ist und brilliert mit hartem deutschen Akzent. Überhaupt sind die Leadstimmen ein Schwachpunkt dieses Albums. Während man der instrumentalen Umsetzung solides Handwerk attestieren kann, bleiben die Stimmen leider farblos. Sowohl Lennon als auch McCartney verfüg(t)en über äußerst wandlungsfähige Stimmen, die die gesamte Palette abdeckten vom zarten Schmelz bis zum markerschütternden Reibeisen. Besonders eintönig wirkt der Gesang von „John“ Andreas Kohlenberg, der die Leadstimme beim Großteil des Albums übernommen hat. Keine nennenswerte Parallele zu Beatles-Songs weist der Disco-Stampfer „Around The World“ von Alex Christensens Pop-Vehikel ATC auf. Das ReBeatles Project macht das stupide Machwerk  mit ihrer Interpretation halbwegs erträglich.
Deutlich erkennbare Vorbilder aus dem Beatles-Oevre sind auszumachen in Pinks „Get The Party Started“ („Love Me Do“), The Beastie Boys „Fight For Your Right“ („Money“), The Bangles’ „Eternal Flame“ („This Boy“) und in The Thompson Twins’ „Hold Me Now“ („Please Mister Postman“). Hier war es offenbar einfach, beide Elemente miteinander zu verbinden.

Schließlich enthält „Get Back!“ mit I Want You (To Say)“ noch ein von Kohlenberg und Schurig geschriebenes Eigengewächs. Damit erfüllten sich beide Musiker sicher einen großen Wunsch, hinterlassen mit ihrem Songs allerdings keinen besonderen Eindruck.


Fazit: Ein durchaus interessantes, wenn auch nicht neues Konzept. Empfohlen sei hier insbesondere das Album der kalifornischen Parodisten von Big Daddy, die den Spieß umdrehten und gekonnt und witzig das „Sgt. Pepper“-Album der Beatles im Stil der Fünfziger Jahre interpretierten. Die guten Momente bei „Get Back!“ sind hingegen überschaubar. Das „Welcher Song bin ich?“-Spiel ist recht amüsant, die Songauswahl jedoch problematisch und leider verpuffen einige gelungene Ideen und Ansätze zu schnell durch die gesanglichen Grenzen der Protagonisten sowie durch das zuweilen fehlende Feuer im Arrangement.

Dennoch ... steht man vor der Frage: Kaufe ich mir die CD der ReBeatles mit ihrem aus Beatles-Coverversionen bestehenden Bühnenprogramm oder das als Projekt ausgerufene aktuelle Album mit Songs aus dem Pop-Beat-Labor, dann kann es nur heißen: „Get Back“.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Viel Spaß mit dem Rugglesby Chronicle!

Seit Jahren plage ich mich ein ums andere Mal mit der Idee - und des öfteren auch mit der halbherzigen Umsetzung - eines Blogs für die Erdbeerfelder. Meist beschränkte es sich auf ein paar halbgare Kommentare zu aktuellen Veröffentlichungen oder auf die eindimensionalen Einsichten eines frustrierten Opel-Fahrers.

Das scheinen mir heute, am Geburtstag Ringo Starrs, die nachgerade idealen Voraussetzungen, um einen nagelneuen Versuch zu starten.

Kurz: Go, Frank, go!